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Kooperatives Engineering für die Prozessindustrie: global, sicher und schnell

Globalisierte Engineering-Strukturen und das damit einhergehende vernetzte Arbeiten an verteilten Standorten, das sind heute die größten Herausforderungen für die Industrie. Sie rangieren noch vor wachsendem Zeit- und Preisdruck oder der Suche nach qualifizierten Fachkräften. Zwar haben sich im Laufe der Geschichte von CAD und CAE die Werkzeuge schon signifikant gewandelt, doch diesen neuen Anforderungen genügte bislang keines.

In der Praxis reicht es nicht mehr, fertigungsbezogenes Engineering internationalisieren zu können oder länderspezifische Weiterentwicklungen eines bewährten Modells zu ermöglichen. Heute müssen die auf höchstem Niveau global verteilt erstellten Entwicklungs-Leistungen für unterschiedliche Gewerke eines Projektes inhaltlich, sprachlich und technologisch koordiniert werden. Dafür muss ein Autorentool eine universelle Herangehensweise an die Engineering-Aufgaben erlauben. Die zum Teil sehr unterschiedlichen Ingenieurs-Kulturen führen sonst zu aufwändigen Spezifikations-, Kommunikations- und Abgleichungs-Vorgängen.

Das A und O für die Projektierung der in der Prozesstechnik typischen Datenmasse aus Hunderten von Messstellen und Tausenden Geräten ist der professionelle Überblick. Ob Grundstoff-, chemische und verarbeitende Industrie oder Energieerzeugung: der Planungsablauf startet jeweils mit einem Anlagenkonzept, z. B. in Form von R & I-Schemata (Rohrleitung und Instrumentierung, Fließbild oder englisch: P&ID) oder eines Hallen- bzw. Übersichtsplanes. Dort werden alle Informationen gesammelt, die gewerkeübergreifend die weitere Planung bestimmen: in der Verfahrenstechnik, der Elektro- und Automatisierungstechnik oder für das Steuerungs- bzw. Leitsystem. Dafür ist ein durchgängiges, integriertes Datenkonzept notwendig, das Änderungen zentral erfasst und allen Beteiligten immer aktuell bereitstellt.

 

Engineering von A-Z

Die Lösung für diese zukunftsweisenden Engineering-Anforderungen bietet ein virtuelles Anlagenmodell, das EMR- und Elektrotechnik vereint - auf gemeinsamer Datenbasis, mit steter Konsistenz der verschiedenen Sichten bei einmaliger Dateneingabe. Die Aucotec AG hat das in seiner datenbankbasierten Software-Plattform Engineering Base (EB) umgesetzt. Ein Fokus bei der Entwicklung war, auch für hochkomplexe Anforderungen eine einfache, übersichtliche und sichere Handhabung zu bieten. Laut dem Systemhaus bestätigen Kunden immer wieder, dass das gelungen ist. Architektur und Skalierbarkeit von EB schaffen eine außergewöhnliche Offenheit für Integrationen und Anbindungen jeder Art, für jede Unternehmens-IT, jeden Workflow und jede Ingenieurs-Kultur, über den gesamten Lebenszyklus hinweg.

Sämtliche Planungsschritte deckt EB disziplinübergreifend und kooperativ ab, von der ersten Anlagenkonzeption und -kalkulation über eine hochkomfortable R&I-Erstellung, die Gerätespezifikation bis hin zur Belegung und Verdrahtung von Maschinen- und Anlagenteilen. Dank EBs Datenstruktur lassen sich Anlagen, zentrale Einrichtungen oder Betriebsmittel in beliebiger hierarchischer Tiefe strukturieren, auch bevor grafische Detail-Darstellungen existieren. Das schafft einen bisher ungekannten Überblick. Zudem lässt sich an den Objekten rein tabellarisch arbeiten – bei Massendatenhandling ein wichtiges Plus.

Für schnellere Auftragsabwicklung, besonders bei der Neu- und Umbauplanung, sorgt das typicalorientierte Vorgehen von EB: Standardvorlagen beschleunigen die Detaillierung der Messstellen inklusive der grafischen Pläne immens. Alle Geräte, Kabel und I/Os des Leitsystems werden anhand der Anlagenstruktur automatisch zugeordnet.

 

Minuten statt Wochen mit automatisiertem Tendering

Schon die präzise Ausschreibung der gigantischen Komponenten-Vielfalt bedeutet eine enorme Herausforderung. Mit Aucotecs Lösung generiert das ausschreibende Unternehmen per Knopfdruck aus dem Fließbild ein Tender-Projekt, das die Zulieferer in ihre EB-Datenbank einlesen können, um dort das Datenmodell mit ihren Angaben zu füllen. Am Ende vergleicht der ‚Tendering Manager‘ jedes einzelne Attribut der eingetragenen Objektdaten. In wenigen Minuten zeigt er die Unterschiede, die sonst in wochenlanger Arbeit gesichtet, sortiert  und bewertet wurden – ohne Format- und Werkzeugübergänge, ohne Papierlisten. Aber auch die Lieferanten profitieren deutlich: Ein Pilotkunde, der EB und seine Tendering-Unterstützung nutzte, erreichte auf Anhieb 20% Zeitersparnis.

 

Dritte Dimension für EMR und P&ID

EBs Offenheit zu weiteren branchentypischen Fachsystemen zeigt sich z. B. in der einzigartigen Kopplung zum 3D, die Aucotec gemeinsam mit der Unitec Informationssysteme GmbH entwickelt hat. Eine herstellerübergreifende Kommunikations-Plattform verbindet alle gängigen 3D-Systeme zur Modellierung prozesstechnischer Anlagen mit dem zweidimensionalen P&ID und dem dazugehörigen elektrotechnischen Detailengineering sehr effektiv. So arbeiten alle Beteiligten im Entstehungsprozess einer Anlage direkt mit den Informationen der anderen Disziplinen - auch an verschiedenen Standorten. Auch Zulieferdaten lassen sich anbinden, ohne dass das entsprechende Autorenwerkzeug angeschafft werden muss.

 

Einfach kooperativ

Mit EB ist dokumentenzentriertes Arbeiten überwunden. Außerdem erlaubt das System sowohl die volle Multiuser-Unterstützung als auch uneingeschränkte Netzwerkfähigkeit - vom mobilen Notebook oder festen Einzelarbeitsplatz über die Mittelstands-Lösung bis zur Server-Farm mit hunderten Anwendern, auch im WAN. Alle gängigen Server-Plattformen werden optimal unterstützt. So ist die gleichzeitige Bearbeitung desselben Projektes durch mehrere Benutzer über mehrere Standorte hinweg gewährleistet. Sämtliche Informationen eines Projektes stehen – anders als z. B. in herkömmlichen EDM-Systemen – intelligent vernetzt, navigierfähig und bearbeitbar zur Verfügung.

 

Neben sämtlichen elektrotechnisch relevanten Daten und dem erwähnten 3D-Anlagenbau kann EB außerdem die Daten aller weiteren am Engineering beteiligten Autorensysteme verwalten, z. B. Textdokumente zur Anlagenbeschreibung oder Spezifikationsblätter von Geräteherstellern. Die integrierten Microsoft-Komponenten SQL-Server, Visio und .Net/VBA machen das System einfach und intuitiv bedienbar und damit schneller produktiv einsetzbar als jedes andere.

 

App macht mobil

Eine weitere Besonderheit von Aucotecs Lösung ist die effiziente und sichere Nutzung von Cloud und App für das Engineering. Das bedeutet flexiblen Einsatz von IT-Ressourcen und externen Mitarbeitern. Nur dank EBs Dreischicht-Architektur lässt sich das System in einer Private Cloud als „Infrastructure-as-a-Service“ (IaaS) anbieten und verwalten, denn nur sie bietet die notwendige Skalierbarkeit für flexible Anpassungen. Ergänzt wird diese Lösung durch einen neuen mobilen Datenzugriff per App auf die in EB erarbeiteten Daten. Vom „Dashboard“-Projektüberblick bis zu Wartungs-Anwendungen ist alles möglich. Direkt vom mobilen Gerät kann man die aktuellen Anlagendaten aus der EB-Datenbank abrufen, ob Montageanleitung oder Kabeldetails. Wartungsinformationen werden direkt in die EB-Datenbank eingetragen.

 

Zusammenhang!

Auch die Konnektivität dieser Lösung ist etwas Besonderes. Ob mehrere Kraftwerksblöcke oder einzelne Sensoren: vernetzte Systeme lassen sich in all ihren Zusammenhängen und mit sämtlichen Verknüpfungen entwickeln und darstellen, egal wie komplex. Dieses Verbindungswissen zu allen Objekten – ob elektrische, pneumatische oder prozesstechnische – zeichnet EBs Diagramme aus, die sich damit deutlich von herkömmlichen CAD-Darstellungen unterscheiden. Gleichzeitig sind alle logischen und physischen Vernetzungen tabellarisch bearbeitbar.

 

Die Aucotec AG entwickelt Engineering Software für den gesamten Lebenszyklus von Maschinen, Anlagen und mobilen Systemen – mit mehr als 25 Jahren Erfahrung. Die Lösungen reichen vom Fließbild über die Leit- und Elektrotechnik in Großanlagen bis zum modularen Bordnetz in der Automobilindustrie. Aucotec-Software ist weltweit rund 40.000-fach im Einsatz. Zur Aucotec AG mit Zentrale in Hannover gehören in Deutschland noch zwei weitere Entwicklungsstandorte in Frankfurt und Konstanz, vier regionale Vertriebs- und Supportniederlassungen sowie ein globales Netzwerk von Tochterunternehmen und Partnern.