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Offen für 3D

Unabhängige Software-Plattform vereint 3D-Anlagenplanung und 2D-Engineering

Eine neutrale, herstellerübergreifende Kommunikationsplattform, die die 3D-Anlagenplanung mit dem zweidimensionalen Fließbild und dem dazugehörigen elektrotechnischen Detailengineering effektiv verbindet: das war das Ziel einer Entwicklungspartnerschaft, die die Aucotec AG und die Unitec Informationssysteme GmbH im Sommer 2011 per Vertrag besiegelten. Alle gängigen 3D-Systeme zur Modellierung von prozesstechnischen Anlagen und Maschinenbaukonstruktionen lassen sich heute mit der 2D-EMR- und P&ID-Lösung von Aucotecs datenbankbasierter Software Engineering Base verknüpfen. Als Entwickler der Basistechnologie für die offene Kommunikationsplattform und 3D-Experte ist Unitec zudem in der Lage, weitere Systeme und Disziplinen zu integrieren.

Unitec hat sich - mit über 15 Jahren Erfahrung als Vertriebs- und Entwicklungspartner führender Softwarehersteller aus dem Bereich Anlagen- und Maschinenbau - auf CAD- und Prozessautomatisierungs-Lösungen für Anlagenplaner, Betreiber, Maschinenbauer und Fertiger spezialisiert. Unitecs Fokus liegt auf Beratungs-, Schulungs- und Support-Dienstleistungen sowie Software-Entwicklung zur Optimierung der kompletten Wertschöpfungskette. Der Aufbau dauerhafter Partnerschaften mit Kunden und Herstellern ist Kernpunkt der Unternehmensphilosophie des in Hanau bei Frankfurt ansässigen Unternehmens.

 

Neue Art des Überblicks über prozesstechnische Anlagenplanung

Die neue, offene Kommunikations-Plattform versteht sich mit den High-End-Systemen sowohl der 3D-Welt als auch des 2D-Engineerings. Die Auswahl des jeweils am besten geeigneten Systems mit höchster Professionalität für die einzelnen Disziplinen ist so möglich. Dazu Uwe Vogt, Entwicklungs-Vorstand bei Aucotec: „Die offene Plattform kann das von vornherein kooperativ angelegte, durchgängige Engineering Base für 2D-Entwicklungen mit jeder gewünschten Toplösung der 3D-Welt verbinden. Alle Beteiligten im Entstehungsprozess einer Anlage arbeiten so direkt mit den Informationen der anderen Disziplinen - auch an verschiedenen Standorten. Diese Kombination von Offenheit und Professionalität ist einzigartig."

 

Von der Anlagenstruktur bis zu den Objekteigenschaften werden alle Informationen und Logiken der 3D-Welt mit denen aus Fließbild und Detail-Engineering navigierfähig verknüpft. So lassen sich auch Zulieferdaten anbinden, ohne dass das entsprechende Autorenwerkzeug angeschafft werden muss. Diese umfassende Datendurchgängigkeit ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur „Digitalen Anlage“.

 

3D leichtgemacht

Unabhängig vom Spezialwissen der jeweils anderen Disziplinen und mit optimiertem Lizenzaufwand arbeiten die verschiedenen Fachleute, vom Verfahrenstechniker bis zu den Mechanik-, MSR- und Elektrotechnik-Profis, mit allen relevanten Daten und erhalten einen einzigartigen Überblick über die komplette Anlage. „Mit reinen  Schnittstellen zwischen den Systemen wäre man viel zu unflexibel“, sagt Frank Mayland, Geschäftsführer bei Unitec. Dank der Multi-CAD-Fähigkeit der Integrations-Plattform seien Kompromisslösungen, die als günstige ‚Allrounder‘ meist nur einen Teil der Aufgabenstellungen in der notwendigen Tiefe beherrschen, passé. „Hier geht es um Gewerke-übergreifende Synergien und die Überbrückung von Insellösungen durch Integration und Prozessautomatisierung“, betont Frank Mayland.

 

Die Kommunikation zwischen 3D-Anlagenplanung und 2D-Engineering funktioniert bidirektional. Änderungen im 3D-System werden an Engineering Base zurückgegeben. Die Kopplung stützt sich auf die im R&I definierten Daten der Apparate, Behälter, Instrumente, Verbraucher, Pumpen oder Armaturen. Die einmal in Engineering Base geplanten Bauteile lassen sich genauso auch im 3D verbauen.

 

Effizienz-Potenzial

Sowohl Aucotec als auch Unitec haben sich in ihrem jeweiligen Fachgebiet der Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit verschrieben, denn darin haben sie schon vor einiger Zeit großes Potenzial für zukünftige  Effizienzsteigerungen erkannt. Beide Partner setzen außerdem auf Microsoft-Anbindungen, die ein großes Plus sind für die Nutzerfreundlichkeit. „In vielen Bereichen denken wir sehr ähnlich, und auch unsere Erfahrungen passen gut zusammen, daher sind wir uns schnell einig geworden“, lobt Uwe Vogt die Kooperation.

 

„Tragen Sie noch nach oder ‚engineeren‘ Sie schon?“

Frank Mayland (47), Geschäftsführer der Unitec Informationssysteme GmbH, zu zeitsparenden Blicken über den Tellerrand und der Kooperation mit Aucotec

Herr Mayland, wie sind Sie auf Aucotec aufmerksam geworden?

Bin österreichischer Interessent hatte für verschiedene Lösungen im Engineering-Bereich Angebote eingeholt. Wir waren da ebenso wie Aucotec involviert. So hat Aucotec von uns und unserem Portfolio gehört und kurz darauf bei uns nachgefragt, um die Möglichkeiten auszuloten.

Und was war für Sie ausschlaggebend, diese Partnerschaft einzugehen?

Als wir uns aufgrund der Nachfrage näher mit Engineering Base (EB) beschäftigten, fiel uns sofort die besondere Offenheit des Systems auf. Sein zentrales Anlagenmodell und die flexible Dreischicht-Architektur sind etwas ganz Besonderes. Das wollten wir auch für unsere Kunden nutzen

EBs Daten sind ohne Hol- und Bringschuld konsistent, das ist einzigartig! Mit der Kooperation können wir uns lösen von den einzelnen Werkzeugen, stattdessen sehen wir damit den Gesamtprozess. Und das nicht über weitere Schnittstellen – die wären wieder pflegebedürftig und viel zu unflexibel – sondern durch echte, herstellerübergreifende Integration. Alles, was wir bis dahin an Möglichkeiten geprüft hatten, war viel zu verschlossen, um eine so weit gehende und hocheffiziente Verknüpfung  zu ermöglichen.

Warum sind Schnittstellen zu unflexibel?

Eine Schnittstelle übergibt Daten, aber immer nur in einem eingefrorenen Status. Die Änderungshistorie wird nicht übertragen, sondern nur eine Momentaufnahme ohne Validierung. Unsere neue Kommunikationsplattform dagegen ist in der Lage, in einer Art Objektbrowser für alle Änderungsinformationen einen Status anzuzeigen, und zwar differenziert danach, ob es sich um ein neues, ein geändertes oder ein bereits synchronisiertes Objekt handelt. Das lässt sich sehr übersichtlich auch farblich als Ampel darstellen.

Was haben denn die Kunden konkret von der Kooperationslösung?

Bei vielen Kunden geht die immer so gepriesene Durchgängigkeit nicht über das P&ID hinaus, bei einigen Tools ist es der Anfang, für andere das Ende der Planung. Das bedeutet immer wieder Informationsabgleiche, Absprachen mit Kollegen anderer Disziplinen, Daten nach- oder doppelt pflegen. Kurz gesagt: es kostet richtig viel Zeit und birgt ein hohes Fehlerrisiko!

Wir gehen jetzt deutlich weiter, und die Kunden haben sowohl die EMSR- als auch die 3D-Planung nicht nur im Blick, sondern im bidirektionalen Zugriff. Sie vermeiden den ganzen Aufwand für Änderungsnachpflege, Fehlersuche bzw. Korrekturen oder auch die Erstellung von Stücklisten quasi per Hand, was auch noch viel zu häufig vorkommt. Änderungen an jeder Stelle dieses Gesamtspektrums des Anlagen-Engineerings erfahren die Planer am anderen Ende sofort. Abteilungen arbeiten über die Plattform miteinander, nicht mehr nebeneinander und Stücklisten sind immer aktuell. Das bringt Synergie pur!

Und für wen ist die Lösung besonders interessant?

Dazu fällt mir eine einfache Gegenfrage ein: ‚Tragen Sie noch nach oder engineeren Sie schon?‘ - Aber im Ernst: Die Planungsänderungen, die zum Teil hochqualifizierte Ingenieure mühselig in Listen, Zeichnungen oder 3D-Modellen ‚von Hand‘ nachpflegen müssen, sind noch immer weit verbreiteter, aber letztendlich kostspieliger Alltag. Ich denke, bei dem heutigen Fachkräftemangel ist es höchste Zeit, das Know-how, das im Unternehmen vorhanden ist, nicht mehr von solchen zwar verantwortungsvollen, aber eher schlichten Aufgaben blockieren zu lassen. Die Lösung hat riesiges Potenzial für alle Anlagenplaner, die über den Tellerrand schauen und doppelte Arbeit leid sind. Wer rechts und links vom Fließbild auch EMSR und 3D anvisiert und seine Prozesse verbinden will, um schneller, besser und kostengünstiger zu arbeiten, der wird hier endlich fündig.

Gibt es weiterführende Pläne zu dieser Kooperation?

Bisher haben wir hauptsächlich von der planerischen Seite gesprochen, aber natürlich gibt es auch großes Synergie-Potenzial für die Betreiber. Aucotecs Cloud/App-Angebot ist da schon wegweisend. Ein Anlagenbetreiber könnte zentralen Zugriff auf sämtliche Daten vom P&ID über Detailengineering bis hin zum 3D haben und Änderungen sogar mobil vornehmen. Das wird schon in Kürze machbar sein.

Im Zusammenhang mit der erwähnten Änderungsverfolgung in einer Art Browser arbeiten wir daran, demnächst eine automatisierte, Gewerke-übergreifende Sicht auf den Stand aller Projekte innerhalb einer Anlage zu entwickeln, die Projektleitern einen einzigartigen Überblick über den kompletten Planungsstatus geben wird.

Ein anderes interessantes Thema haben wir bisher nur angedacht. Aber aus Kundenfeedback wissen wir, dass Ranking und Zertifizierungen immer wichtiger werden. Da ein Planungsprozess grundsätzlich Risiken birgt, wird ein Unternehmen, dessen Planung standardisierter, effizienter, einkaufsoptimierter ist, im Ranking steigen. Wir sind überzeugt, dass die neue Kommunikationsplattform dahingehend ein echtes Plus bedeutet und können uns vorstellen, sie auch unter diesem Aspekt verstärkt weiterzuentwickeln.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Mayland!

 

AUCOTEC AG
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