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Fünf wichtige Trends in der Produktentwicklung 2018

Die Digitalisierung hat Auswirkungen auf sämtliche Unternehmensbereiche, auch die Produktentwicklung. Welche Trends neben IoT, Cloud und Augmented Reality werden in diesem Jahr relevant sein? Das Management der Informationen über den Produktlebenszyklus hinweg hat sich in den letzten Jahren stark verändert. So wird das Internet der Dinge Innovationen in der Entwicklung beschleunigen und Hersteller können mit diesen Informationen zukünftige Produkte verbessern.

Um am Markt erfolgreich zu sein, sollten sich Unternehmen mit neuen Technologien und Funktionen auseinandersetzen, die bereits in zahlreichen IT-Systemen integriert sind. Durch diese Entwicklungen sollten sich Ingenieure 2018 auf folgende fünf Trends in der Produktentwicklung einstellen:

1. Erweiterte Realität

Da Teams zunehmend an verteilten Standorten agieren, kann es schwierig werden, alle Mitarbeiter dazu zu bringen, ein Produktdesign zeitnah zu überprüfen, alle für den Review erforderlichen Informationen zu sammeln und Feedback für zukünftige Maßnahmen einzuholen. Mit Augmented Reality können Teammitglieder Konstruktionen von überall auf der Welt visualisieren, mit ihnen interagieren und Feedback geben. AR ermöglicht es, mit einem 3D-Modell des Produkts zu interagieren, indem sie etwa um das Produkt herumgehen und verschiedene Zustände des Modells betrachten, und sogar in das Modell hineingehen kann man. Dank AR erhalten Nutzer auch eine externe Perspektive durch ihre Teamkollegen. Dies ist besonders hilfreich, wenn Notizen von einem Kollegen entschlüsselt werden. Denn mit AR wird der Nutzer zu genau der Position des Modells geleitet, die der Kollege bei seiner Kommentierung eingenommen hat.

2. IoT verändert Arbeitsweise

Ob Amazon Echo, Nest Thermostat oder Fitbit, der Markt fordert intelligente, vernetzte Produkte. Um den Erwartungen der Nutzer gerecht zu werden, müssen Hersteller ihren Produktentwicklungsprozess so umgestalten, dass sie Produktdaten aus dem Feld verstehen und nutzen können. Produktinformationen auf einer CAD-Zeichnung zu vermerken, wird aufgrund der zunehmenden Komplexität der Produkte nicht mehr ausreichen. Die Hersteller müssen den Produktentwicklungsprozess den neuen Anforderungen entsprechend besser organisieren. Ein umfassendes PLM-System bildet eine Grundlage, um die Vorteile der IoT-Funktionen voll auszuschöpfen. Durch die Zusammenführung aller Produktinformationen in einer einzigen digitalen Produktdefinition stellen Unternehmen sicher, dass alle Beteiligten auf aktuelle Produktinformationen zugreifen können.

3. Digitalisierung in der Produktion

Produktdaten sind das wertvollste Kapital eines Unternehmens. Mit Produkten, die Daten aus dem Feld sammeln, werden diese Daten von Tag zu Tag wertvoller. Allerdings stellen viele Unternehmen der Entwicklungsabteilung wie auch der Fertigung diese Daten nicht zur Verfügung. Dabei können Produktdaten im gesamten Unternehmen, von der Marketingabteilung bis zum Vertriebsteam, genutzt werden. Durch die Digitalisierung der Produktentwicklung können sämtliche Beteiligten im Unternehmen auf die Produktinformationen zugreifen. Wenn beispielsweise ein Hersteller mit einem anderen Unternehmen fusioniert oder es übernommen hat, stellt die Digitalisierung des Produktentwicklungsprozesses ein wichtiges Hilfsmittel dar. Durch die Bereitstellung von Produktinformationen werden die Unterschiede zwischen den Unternehmen schnell überwunden.

Die Digitalisierung gewährleistet zudem die Einhaltung von Industriestandards über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg. Dies ist besonders wichtig für stark regulierte Branchen wie die Medizintechnik oder Automobilindustrie. Die Fähigkeit, die Ursache von Problemen genau zu lokalisieren und Änderungen während des gesamten Lebenszyklus zu verfolgen, stellt sicher, dass Hersteller Industriestandards erfolgreich erfüllen können.

4. PLM und der digitale Zwilling

Der digitale Zwilling kombiniert die digitale Definition mit der spezifischen physischen Erfahrung des Objektes beziehungsweise des Produktes. Das können beispielsweise Umgebungsbedingungen und Leistungsdaten eines Gerätes im Betrieb sein. Diese zweckgebundene Darstellung ermöglicht es Herstellern, Produkte für zukünftige Verkäufe, Rückrufe oder Aktualisierungen zu analysieren. In der Praxis dient der digitale Zwilling dazu, die Produkte weiterzuentwickeln und zu verbessern. Denn der detaillierte Blick auf die Funktionsweise der einzelnen Produkte oder Anlagen ist der Schlüssel zur Verbesserung der Rentabilität und der Entscheidungsfindung bei der Weiterentwicklung des Produktes. Außerdem unterstützt diese Sicht beim Einhalten von Sicherheits-, Rechts- und Regulierungsvorschriften.

5. PLM-Systeme in der Cloud

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten Hersteller ihre Produktentwicklungsprozesse flexibel an den Bedarf anpassen. Ein Weg dazu ist das Hosting des PLM-Systems und anderer Business-Software in der Cloud. Ein Cloud-basiertes PLM erleichtert die schnelle Inbetriebnahme und Wartung des Systems und senkt die Beschaffungskosten. Der Return on Invest verbessert sich, die Unternehmen können schneller Ergebnisse vorweisen und der finanzielle Aufwand verringert sich. Zunehmend überzeugen diese Argumente und immer mehr Unternehmen verzichten auf die Inbetriebnahme und Wartung ihrer PLM-Systeme vor Ort. Alternativ dazu möchten viele Unternehmen ihre PLM-Lösung als Software-as-a-Service (SaaS) hosten. SaaS bietet die gleichen Vorteile wie eine Cloud-Lösung mit dem zusätzlichen Nutzen, dass der PLM-Anbieter alle Upgrades, Updates und Software-Migrationen für den Kunden übernimmt.

2018 wird also auch für die Produktentwicklung ein spannendes Jahr. Fast alle Unternehmen beschäftigen sich mit der Steigerung von Wettbewerbsfähigkeit durch Digitalisierung. Viele Unternehmen prüfen dabei, ob beispielsweise ein PLM-System in der Cloud für sie geeignet ist und versuchen Ansätze wie Augmented Reality und den digitalen Zwilling zu integrieren. (Stefan Girschner)