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BIM-Experte begrüßt geplante BIM-Kompetenzzentren

Der BIM-Experte Matthias Uhl von Die Werkbank ist überzeugt, dass in der Baubranche mehr Kommunikation und Wissenstransfer notwendig sei. Dadurch könnten Architekten, Baustoffindustrie und Bauherren die Vorteile der Digitalisierung besser nutzen.

Der von der Bundesregierung verfolgte Plan, neue Kompetenzzentren für den Hoch- und Infrastrukturbau zu errichten, ist nach Meinung des BIM-Experten Matthias Uhl, ein Schritt in die richtige Richtung. "Mit der Schaffung derartiger Zentren reagieren die Ministerien auf den dringend benötigten Ausbau von Know-how", erklärt der Gründer und Geschäftsführer von Die Werkbank. Fraglich bleibe zum jetzigen Zeitpunkt allerdings, nach welchen Vorgaben und Lehrplänen hier Know-how auf- und ausgebaut werden soll.

Matthias Uhl verweist in diesem Zusammenhang auf den Nachholbedarf im Umgang mit Building Information Modeling (BIM). Selbst mit der bestehenden Infrastruktur seien die vergangenen Jahre viele Hausaufgaben nicht gemacht worden. Hierbei kritisiert er die oftmals fehlenden oder lückenhaften Lehrinhalte in Ausbildungseinrichtungen wie Universitäten oder Fachhochschulen. Der öffentliche Sektor erschwere es der Baubranche mit seiner zögerlichen Vorgehensweise, bei der Digitalisierung auf dem aktuellen Stand zu bleiben.

BIM-Kompetenzzentren für Fortbildung

Das soll sich laut Bundesregierung ändern, wie eine Ende November 2018 veröffentlichte Drucksache des Bundestages zeigt, in der sich die Regierung weiterhin zur Einführung von BIM bekennt: Mit BIM-Kompetenzzentren sollen unter anderem Fortbildungsformate für die Beschäftigten in der Verwaltung entwickelt werden, die dabei helfen, ein bundesbauspezifisches Netzwerk aufzubauen und ein Verständnis für BIM in der Baubranche zu schaffen.

Diese Vorgehensweise unterstütze die Baubranche dabei, die Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten zu verbessern. Im Augenblick fehle jedoch vor allem die Kommunikation zu BIM, ist Uhl überzeugt: "Ein funktionierendes BIM ermöglicht es Planern, die optimale Lösung für ihr Bauvorhaben schnell und aufwandsoptimiert zu finden. Aktuell bleiben noch immer zu viele Systemvarianten der Industrie ungenutzt, weshalb heute oftmals nicht die Bauqualität erreicht wird, die eigentlich möglich wäre." Nun gehe es darum, sich der Versäumnisse der vergangenen Jahre im Bereich Digitalisierung bewusst zu werden, um nicht den Anschluss zu verlieren.

Digitalisierung der Baubranche voranbringen

Das neue nationale BIM-Kompetenzzentrum soll laut Regierung die Einführung digitaler Methoden koordinieren und damit die Digitalisierung des Baus weiter vorantreiben. Ziel sei es, das erarbeitete Wissen sowie aufgestellte Standards und Vorgaben im Anschluss öffentlich einsehbar zu machen, damit von Planern über Baustoffproduzenten bis hin zu Bauherren alle Beteiligten davon profitieren können. Bereits letztes Jahr gründete das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie das Mittelstand-4.0-Kompetenzzentrum Planen und Bauen mit fünf regionalen Anlaufstellen für Unternehmen der Bau- und Immobilienwirtschaft. Besonderen Wert legen die Bundesministerien für Bau und für Verkehr und Infrastruktur auf den Wissenstransfer im Bereich Building Information Modeling.

Das auf BIM spezialisierte Beratungshaus Die Werkbank wurde 1998 von Matthias Uhl gegründet. Mit der webbasierten Anwendung BIM & More stellt das Unternehmen der Baustoffindustrie eine Toolchain zur Verfügung, die das gesamte Produktportfolio in herstellerspezifischen BIM-Content übersetzt und über individuelle Plug-ins sowie über sämtliche relevante BIM-Portale veröffentlicht, sodass sie für Planer und Architekten in allen wichtigen CAD-Programmen bereitstehen. (Stefan Girschner)