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Lernfabrik 4.0 simuliert Zukunft

fischertechnik hat eine einzigartige Lernfabrik 4.0 entwickelt, die auf einen Schreibtisch passt. Die Miniatur-Fabrikanlage besteht aus verschiedenen Arbeitsgängen einer echten Fertigung, wie einem Brennofen, einer Sortierstrecke mit Farberkennung und einem Hochregallager. Das über eine Cloud verbundene Dashboard visualisiert sämtliche Prozessschritte aus der Sicht von Kunden, Lieferanten und Produktionsleitung.

Mit der fischertechnik Lernfabrik 4.0, die erstmals auf der Hannover Messe im April 2019 präsentiert wurde, lässt sich Zukunft auf realitätsnahe Weise simulieren. Gestartet wird sie mit einem Vorgang, den viele Nutzer aus dem Alltag kennen: Ein Produkt wird im Internet bestellt und in den Warenkorb gelegt, anschließend löst ein weiterer Mausklick die Bestellung aus. Im Dashboard der Fischertechnik Lernfabrik heißt die Online-Shopping-Plattform „Kundensicht“, denn sie zeigt die Bestellung aus der Perspektive des Kunden.

Über eine Cloud werden die jeweiligen Bestelldaten an die Fabrikanlage im Miniformat übertragen, die sich sofort in Bewegung setzt: Ein Werkstück in Form eines Bausteins durchschreitet – nach Auftrag sortiert – verschiedene Bearbeitungsstationen. Damit wird die Massenfertigung in Losgröße 1 simuliert, also ein Produkt nach den individuellen Kundenwünschen gefertigt. Jedes Werkstück erhält eine eindeutige Identifikationsnummer (ID). Über NFC (Near Field Communication) kann dann der jeweilige Bearbeitungsstatus verfolgt werden.

Alle wichtigen Prozesse einer digitalisierten Fabrik

„Die fischertechnik Lernfabrik 4.0 bildet auf kleinstem Raum die wichtigsten Prozesse einer digitalisierten Fabrik ab. Damit ist sie weltweit das einzige so kompakte und kostengünstige Mittel der Wahl, um Digitalisierung haptisch zu verdeutlichen, begreifbar zu machen und Anwendungen zu simulieren“, sagt Guido Schubert, Leiter des Vertriebszweigs Industrie bei fischertecnik.

Die Perspektive „Produktionssicht“ gibt Auskunft über sämtliche Daten zur Produktfertigung. Sind Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der kleinen Fertigungsstraße zu hoch, meldet sich der Temperatursensor sofort. Die schwenkbare Kamera hat die komplette Fertigungshalle im Blick und ermöglicht so eine web-basierte Fernüberwachung. Im Falle einer Störung ist eine zusätzliche Sicherheitsschleife eingebaut: Wird ein Problem behoben, muss dies über einen speziellen Button bestätigt werden – erst dann läuft die Produktion weiter.

Grüne und rote Lampen zeigen an, wenn der jeweilige Prozessschritt live in Bearbeitung ist oder ein Fehler vorliegt. Der aktuelle Lagerbestand der Werkstücke, inklusive Mindest- und Maximalbestand, wird ebenfalls angezeigt. Die Perspektive „Lieferantensicht“ visualisiert den Vorgang der Bestellung der Rohware. So haben Kunden, Hersteller und Lieferanten laufend und von überall den Überblick über den Stand der Bestellung.

Von Befestigungssystemen bis zur Prozessberatung

Die Unternehmensgruppe Fischer mit Sitz in Waldachtal/Schwarzwald hat 2018 mit weltweit rund 5.200 Mitarbeitern einen Umsatz von 864 Millionen Euro erzielt. Das Familienunternehmen ist mit 47 Gesellschaften in 35 Ländern präsent und exportiert Produkte in über 100 Länder. Es umfasst die Unternehmensbereiche fischer Befestigungssysteme, fischer automotive systems, fischertechnik, fischer Consulting und LNT Automation.

fischer Befestigungssysteme ist Anbieter Befestigungstechnik. fischer automotive systems fertigt hochwertige Innenraumkomponenten für Fahrzeuge. fischertechnik ist bekannt für seine Konstruktionsbaukästen im Spielwaren- und auch Bildungsbereich. fischer Consulting mit dem Bereich fischer ProzessSystem ist auf die Prozessberatung spezialisiert. LNT Automation fertigt kundenspezifische Elektroniklösungen. (Stefan Girschner)