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Innovationsindex 2017: Deutschland erstmals auf Rang 4

Im internationalen Vergleich der innovationsstärksten Länder hat sich Deutschland weiter verbessert. An der Spitze stehen die Schweiz, Singapur und Belgien, Deutschland belegt jetzt den 4. Platz. In den Teilsegmenten liegt Deutschland meist im Mittelfeld, in der Wirtschaft beispielsweise auf Platz 7, Wissenschaft auf Platz 11 und Digitalisierung auf Platz 17.

Der Innovationsindikator wird jährlich von dem Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, im Auftrag der acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) erhoben. Das deutsche Innovationswesen erreicht in der aktuellen Studie in den Teilbereichen Wirtschaft (Platz 7), Wissenschaft (Platz 11), Bildung und Staat (jeweils Platz 8), Gesellschaft (Platz 13) und Digitalisierung (Platz 17) keine Spitzenränge. Im Bereich Digitalisierung rangiert Deutschland im Mittelfeld auf Platz 17.

Für die Erhebung wurden die Stärken und Schwächen der Innovationssysteme in den untersuchten Ländern analysiert. Zu den Stärken Deutschlands zählen demnach die gute berufliche Ausbildung mit einem hohen Anteil an topqualifizierten Akademikern in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), ein hoher Beitrag der Hochtechnologiebranchen zur Wertschöpfung, eine umfangreiche staatliche Finanzierung des Wissenschaftssystems sowie eine hohe Anzahl von Patentanmeldungen je Einwohner im Vergleich zu anderen großen Industrienationen.

Steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung

Die Schwächen des Innovationsstandorts Deutschland liegen – im Vergleich zum Innovationsindikator 2015 – im Rückgang des deutschen Handelsbilanzsaldos bei Hochtechnologiegütern und des Anteils von Beschäftigten in wissensintensiven Dienstleistungen sowie der Wagniskapital-Investitionen im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt. Anders als in den meisten anderen Industrienationen verzichtet der deutsche Staat bislang auf eine steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE). Außerdem fällt die direkte FuE-Förderung von Unternehmen durch den Staat vergleichsweise gering aus.

„Die gute Position Deutschlands im Innovationsindikator ist seinem ausbalancierten Innovationssystem geschuldet. Anstelle von Spitzenleistungen in einzelnen Bereichen punktet Deutschland mit einer hohen Innovationsbereitschaft in der Breite von Wirtschaft und Gesellschaft. Diese zu erhalten sollte oberste Priorität der Innovationspolitik sein“, erklärt Dr. Christian Rammer, stellvertretender Leiter des ZEW-Forschungsbereichs „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“ sowie Projektleiter der Erhebung zum Innovationsindikator am ZEW.

Der Innovationsindikator: Studie zur Innovationsstärke

Der jährlich erscheinende Innovationsindikator ist eine Studie zur Innovationsstärke. Die Studie erfasst die Innovationsbedingungen am Wirtschaftsstandort Deutschland und vergleicht sie in einem Ranking in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Staat und Gesellschaft sowie in einem Gesamtindikator mit den weltweit führenden Industrieländern und aufstrebenden Staaten. Auf diese Weise entsteht eine Grundlage für innovationspolitische Entscheidungen.

Der Innovationsindikator ist eine Kooperation von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI). Die Studie wird gemeinsam vom Fraunhofer ISI und dem ZEW erstellt. Der Innovationsindikator wurde vom BDI gemeinsam mit der Deutsche Telekom Stiftung ins Leben gerufen, bevor 2015 acatech zum Kooperationspartner wurde.

Autor: Stefan Girschner